Gamechanger im Hypercar-Kosmos: Rimac will Bugatti komplett übernehmen

 
 

In der Welt der Hypercars bahnt sich ein echter Paukenschlag an: Der kroatische Elektroauto-Pionier Rimac will offenbar vollständige Kontrolle über Bugatti übernehmen – eine Nachricht, die nicht nur Investoren, sondern auch Fans von Hochleistungssportwagen elektrisiert. Schon heute lenkt Rimac über das Joint-Venture „Bugatti Rimac“ die Geschicke der legendären Marke mit, aber der nun geplante Schritt könnte die Machtverhältnisse im Luxusautomarkt endgültig neu sortieren.

Was bedeutet das für Bugatti? Für Rimac? Und vor allem: Für die Zukunft von Hypercars mit Straßenzulassung? Wir werfen einen detaillierten Blick auf diesen strategischen Coup.

 

Die bisherigen Verhältnisse: Bugatti Rimac als Joint-Venture

Um die Tragweite der geplanten Übernahme zu verstehen, muss man einen Blick zurückwerfen: Im Jahr 2021 wurde das Joint-Venture „Bugatti Rimac“ gegründet, mit dem Ziel, die Innovationskraft von Rimac mit der traditionsreichen Exklusivität von Bugatti zu verbinden.

Die Eigentümerstruktur sah bisher folgendermaßen aus:

  • Rimac Group: 55 % der Anteile

  • Porsche (Volkswagen AG): 45 %

  • Gleichzeitig hält Porsche selbst rund 22 % an Rimac

Die operative Leitung übernahm Mate Rimac, Gründer und CEO des aufstrebenden kroatischen Technologieunternehmens. Die Marken Bugatti und Rimac sollten parallel bestehen, jedoch unter einem gemeinsamen Dach Innovationen austauschen und Synergien nutzen – besonders im Bereich der Elektrifizierung und Performance-Technologie.

 

Jetzt will Rimac alles: Der geplante Komplettkauf

Nach einem Bericht des Branchenportals Vision-Mobility.de plant Rimac nun die komplette Übernahme der Marke Bugatti. CEO Mate Rimac bestätigte bei einer Präsentation in Berlin, dass der Schritt aktuell „verhandelt wird“ – ganz konkret gehe es um eine 100 %-Übernahme von Bugatti durch die Rimac Group, also den Mutterkonzern des Start-ups.

Der entscheidende Nebensatz dabei: „Der Deal könnte noch 2024 abgeschlossen werden.“

Das wäre ein massiver Wandel in der Struktur des Joint Ventures – und ein strategischer Befreiungsschlag für Rimac.

 

Warum dieser Schritt jetzt?

Die Zeit scheint reif. Rimac hat sich in den letzten Jahren vom Exoten zum ernstzunehmenden Technologieführer im Bereich elektrischer Hochleistungsfahrzeuge entwickelt. Der Rimac Nevera ist aktuell das wohl spektakulärste straßenzugelassene Elektro-Hypercar der Welt: 1.914 PS, 412 km/h Topspeed, 0–100 in unter 2 Sekunden – und alles vollelektrisch.

Auch technologisch agiert das Unternehmen längst nicht mehr nur für sich selbst: Rimac ist Zulieferer für große Marken wie Porsche, Aston Martin, Koenigsegg und sogar Automobili Pininfarina. Die Batterie- und Antriebssysteme von Rimac gelten in der Branche als Benchmark für Performance-Elektromobilität.

Ein kompletter Bugatti-Kauf wäre da nur konsequent – denn Rimac will nicht nur Technologie liefern, sondern auch Markenidentität formen.

 

Was bedeutet das für Bugatti?

Für die Traditionsmarke aus Molsheim, die 1909 von Ettore Bugatti gegründet wurde und spätestens seit dem Veyron (2005) als Synonym für die Superlative im Automobilbau gilt, könnte der Eigentümerwechsel ein Neuanfang bedeuten.

Schon heute ist der Einfluss von Rimac in Bugattis Modellstrategie spürbar:

  • Mit dem Bugatti Tourbillon soll 2026 das erste Modell der neuen Ära kommen

  • Es wird kein reines Elektroauto, sondern ein Hybrid mit V16-Saugmotor

  • Damit bleibt Bugatti seinen Wurzeln treu, öffnet sich aber gleichzeitig der Zukunft

Eine vollständige Übernahme könnte diese Entwicklung weiter forcieren – mit mehr Agilität, kürzeren Entscheidungswegen und einer noch klareren Vision für das Bugatti der Zukunft.

 

Reaktionen aus der Branche: Lob und Skepsis

Die Reaktionen auf die geplante Übernahme sind gemischt – doch überwiegend positiv.

Pro:

  • Stärkung der Innovationskraft: Rimac bringt Tempo und Technologie ein, ohne das Erbe von Bugatti zu vernachlässigen.

  • Flexibilität: Ohne VW-Bürokratie könnten Entscheidungen schneller und fokussierter getroffen werden.

  • Markenidentität bleibt erhalten: Rimac betont ausdrücklich, Bugatti nicht "verrimacisieren" zu wollen.

Contra:

  • Risiko der Überdehnung: Kann Rimac als junges Unternehmen wirklich zwei Supermarken parallel führen?

  • Finanzielle Belastung: Die volle Kontrolle kostet – und Rimac müsste zusätzliche Investoren überzeugen.

  • Markenbalance: Wie stark wird Bugatti sich unter Rimac verändern – stilistisch, technisch, emotional?

Trotzdem: Die Mehrheit der Experten glaubt, dass Rimac das Zeug hat, Bugatti zukunftssicher zu machen.

 

Porsche bleibt (vorerst) an Bord

Ein interessantes Detail: Porsche wird – trotz der geplanten Bugatti-Abgabe – weiter an Rimac beteiligt bleiben. Denn die VW-Tochter sieht im kroatischen Start-up weiterhin einen strategisch wichtigen Partner.

Das bedeutet: Rimac wird nicht völlig unabhängig agieren, sondern weiterhin in einem Netzwerk aus starken Marken (und Kapitalgebern) eingebettet sein. Gleichzeitig dürfte Porsche der „große Bruder“ bleiben, der bei Bedarf unterstützt – sich aber nicht mehr direkt in die Markenführung von Bugatti einmischt.

 

Ausblick: Eine neue Ära für Hypercars?

Sollte die Übernahme wie geplant 2024 abgeschlossen werden, beginnt eine völlig neue Epoche im Hypercar-Segment:

  • Bugatti unter Rimac-Führung könnte zur Blaupause dafür werden, wie man Tradition mit Innovation vereint.

  • Vollhybride, Plug-in-Hypercars oder sogar rein elektrische Bugattis wären denkbar – aber mit Feingefühl umgesetzt.

  • Der Rimac Nevera und der kommende Bugatti Tourbillon könnten eine Art Yin & Yang der Hypercar-Welt darstellen: Technik vs. Emotion, Elektro vs. Verbrenner – aber auf Augenhöhe.

Für Liebhaber von Hypercars mit Straßenzulassung, wie du sie in deinem Blog präsentierst, ist das eine der spannendsten Entwicklungen der letzten Jahre. Der technologische Anspruch, gepaart mit einem fast künstlerischen Markenverständnis – das ist es, was Fans lieben.

 

Fazit: Eine Fusion mit Zukunft – ohne ihre Vergangenheit zu verlieren

Dass ein junges Unternehmen wie Rimac die Zügel einer legendären Marke wie Bugatti in die Hand nehmen will, wäre vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen. Heute ist es ein realistischer, fast logischer Schritt.

Mate Rimac zeigt, dass Vision, Risikobereitschaft und technologische Exzellenz selbst in der konservativen Autowelt Berge versetzen können. Der Plan, Bugatti komplett zu übernehmen, ist kühn – aber wenn jemand dafür bereit ist, dann wohl dieser Mann.

Und vielleicht liegt genau darin die Magie dieser Geschichte: Dass sie nicht nur von PS und Geschwindigkeit handelt, sondern von Mut, Wandel und der Fähigkeit, das Beste aus zwei Welten zu vereinen.

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