Fake statt V8-Power: Diese Koenigsegg Jesko-Replika fährt mit Toyota-Motor

 

Bildquelle: YouTube/NHẾT TV

 

Was aussieht wie ein echter Koenigsegg Jesko, der mit seinen bis zu 1.600 PS und millionenschwerer Preisklasse zu den extremsten Hypercars der Welt gehört, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als optische Täuschung. Denn in Vietnam rollt ein „Jesko“ über die Straßen, der nicht aus Schweden stammt – und stattdessen mit einem eher unauffälligen Toyota-Motor vorliebnimmt.


Wie das möglich ist? Mit viel Bastelarbeit, erstaunlicher Liebe zum Detail – und jeder Menge Internet-Hype.

 

Auftritt des Fake-Jesko: Ein Youtube-Star aus Vietnam

 

Der Wagen wurde auf dem YouTube-Kanal NHẾT TV entdeckt und dort millionenfach angeklickt. Optisch könnte man beim ersten Blick tatsächlich meinen, es handle sich um einen echten Koenigsegg Jesko – eine der seltensten und teuersten Fahrmaschinen unserer Zeit. Die Proportionen, das Design, sogar die Räder erinnern stark an das Original.


Doch wer genau hinschaut – oder einen Moment lang hinhört – erkennt schnell: Das ist kein V8-BiTurbo-Monster, sondern etwas völlig anderes.

 

Das steckt wirklich unter der Haube: Toyota statt Koenigsegg

 

Statt des originalen Koenigsegg-Motors mit bis zu 1.600 PS sorgt hier ein vergleichsweise zahmer Toyota-Motor aus einem Corona für den Vortrieb. Der Toyota Corona – ein Modell der Mittelklasse, das in Europa kaum bekannt ist – wurde in Asien als solider Alltagswagen gebaut.


Was unter der Fake-Motorhaube tatsächlich werkelt, wurde nicht bis ins letzte Detail analysiert, doch die Leistung dürfte kaum über 100–130 PS liegen – also in etwa das, was man für einen Stadtflitzer erwarten würde. Die Replika ist also rein optisch eine Sensation – fahrdynamisch dagegen eher harmlos.

 

Warum macht man so etwas?

 

Der Trend zu Supercar-Replikas ist gerade in Südostasien nicht neu. Ob Lamborghini, Ferrari oder eben Koenigsegg – in Ländern wie Thailand, Vietnam oder Indonesien entstehen immer wieder Eigenbauten, die verblüffend nah ans Original herankommen. Gründe dafür sind:

  • Extreme Importsteuern auf Luxusfahrzeuge

  • Starke Begeisterung für europäische Supersportwagen

  • Technisches Know-how in der Tuning-Szene

  • Günstige Herstellungskosten bei Karosseriebau & Kunststoffteilen


Manche bauen solche Fahrzeuge aus Leidenschaft, andere um damit auf Social Media Reichweite zu generieren – was in diesem Fall hervorragend funktioniert hat.

 

Die Details: Jesko auf Low-Budget

 

Der vietnamesische Jesko-Nachbau basiert vermutlich auf einem umgebauten Serienfahrzeug mit Frontmotor, was allein schon einen massiven Unterschied zur Original-Architektur bedeutet. Dennoch wurden:

  • Koenigsegg-ähnliche Karosserieteile nachmodelliert

  • Scheinwerfer, Rücklichter und Luftführungen detailgetreu kopiert

  • Innenraum und Felgendesign visuell angepasst


Der Aufwand dahinter ist enorm – auch wenn die Materialien und Proportionen bei genauerem Hinsehen nicht mit einem echten Jesko mithalten können. Dafür dürfte der Aufbau deutlich weniger als eine Million Euro gekostet haben – im Gegensatz zum Original, das gut und gerne über 3 Millionen Euro verschlingt.

 

Rechtliche Grauzone? Ja – aber fernab von Schweden

 

Die große Frage lautet: Was sagt Koenigsegg dazu? Bisher gibt es keine öffentliche Stellungnahme. Die Realität ist jedoch: Solche Replikas tauchen regelmäßig auf – meist weit entfernt von Europa, und ohne dass sie als echte Markenprodukte verkauft werden. Solange keine gewerbsmäßige Täuschung vorliegt, sind die rechtlichen Konsequenzen oft begrenzt.


Allerdings wird in Europa oder den USA selbst eine Replika dieser Qualität niemals eine Straßenzulassung bekommen, da die Sicherheits- und Emissionsstandards nicht erfüllt werden.

 

Fazit: Jesko? Nur fürs Auge – nicht fürs Gaspedal

 

Was sich auf YouTube als millionenschwerer Koenigsegg tarnt, ist in Wahrheit ein cleverer Fake mit Charme. Die Replika des Jesko aus Vietnam zeigt eindrucksvoll, was mit Kreativität und handwerklichem Geschick möglich ist – auch wenn unter der Haube keine schwedische Gewaltmaschine, sondern ein braver Toyota-Vierzylinder werkelt.

Für echte Petrolheads ist das vermutlich ein Sakrileg. Für alle anderen: eine amüsante Geschichte über Träume, Täuschung und TikTok-Ruhm auf vier Rädern.

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